Fast so kompliziert wie ein Weltraumflug

Pickup_USAEs war ein Zufall, dass die Macher des Swiss Space Museums auf die Mercury-Kapsel gestossen sind. Ein kleines Science Center in Camdenton, Missouri, USA, offerierte die Replika auf der Internet-Handelsplattform eBay. «Ich war faszinert, als ich das Angebot gesehen habe», erklärt Guido Schwarz, Gründer und Projektleiter des Swiss Space Museums.

Bevor der Kauf eingeleitet werden konnte, mussten umfangreiche Abklärungen zum Zustand und zur Finanzierung gemacht werden. Unter anderem trat Schwarz mit Lois Huneycutt in Kontakt. Huneycutt ist Mitgründerin der erfolgreichen internationalen Facebook-Gruppe «Space Hipsters» und wohnt in Missouri, rund eineinhalb Autostunden von Camdenton entfernt. Schwarz bat sie, die Kapsel vor Ort zu begutachten. Kurz darauf konnte die Replika dank Spenden gekauft werden.

Grosszügige Unterstützung für den Transport

Auf die erste Begeisterung folgte die berechtigte Frage: Wie soll ein Objekt, das rund zwei Meter hoch ist und einen gleich grossen Durchmesser aufweist, in die Schweiz kommen? «Am Wirtschaftsforum Furttal hielt ich vor zwei Jahren ein Referat und erzählte von der Kapsel und der nicht ganz einfachen Aufgabe, sie in die Schweiz zu transportieren», sagt Schwarz. Eine Redaktorin des ‚Furttalers‘ hat sich im Anschluss an das Referat an ihn gewendet und ihm einen Kontakt angegeben, der den Transport möglicherweise in Form eines Sponsorings übernehmen könnte.

Kurz nach dem Wirtschaftsforum wandte sich Guido Schwarz an Heinz Birchler, Manager des Schweizer Ablegers des internationalen Transportunternehmens Bolloré Logistics, das in Bülach einen Standort hat. «Herr Birchler hat sich sofort für das Projekt begeistert und eingewilligt, die Kapsel in die Schweiz zu bringen», so Schwarz.

Nach verschiedenen Verzögerungen konnte die Kapsel Mitte Juli 2016 in Camdenton aufgeladen (Bild) und zum Schiffsverlad vorbereitet werden. Am 11. August traf die Replika mit dem Schiff in Antwerpen auf dem europäischen Festland ein, wo sie für den Weitertransport in die Schweiz umgeladen wurde.

Anlieferung in Regensdorf

Am Dienstag, 16. August, gegen Abend war es schliesslich soweit: Der Lastwagen des Transportunternehmens traf in Regensdorf ein und die Kapsel konnte abgeladen werden. «Es ist einfach unglaublich, dass ich nun neben der Kapsel stehe», sagt Guido Schwarz begeistert.

In den kommenden Monaten wollen Guido Schwarz und die Volunteers des Swiss Space Museums die Kapsel genauer inspizieren und mit dem Nachbau des Cockpits beginnen. «Schliesslich möchten wir, dass die Kapsel möglichst echt aussieht, wenn sie dereinst in einer Ausstellung zu sehen ist», erklärt Schwarz.

 

«Open Hatch Day»

OpenHatchDayMöchten Sie einen ersten Blick auf die Mercury-Kapsel-Replika des Swiss Space Museums werfen? Am Samstag, 10. September 2016, von 11 bis 15 Uhr haben Sie am «Open Hatch Day» die Gelegenheit dazu. Der Eintritt ist kostenlos.

 

 

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