«Die Zugehörigkeit zu einem so engagierten Team macht Lust, zu helfen»

Miki Adderley ist seit dem Start zum SSM-Projekt, ein Grossmodell des James Webb Space Telescope zu bauen, engagiert mit dabei. Das Swiss Space Museum hat mit ihr über die Arbeit und ihre Motivation gesprochen.

 

Seit das Swiss Space Museum das Projekt initiiert hat, bist du als Volunteer mit dabei und opferst einen Teil deiner freien Tage an den Wochenenden. Weshalb?
Vor allem die Neugierde zu lernen und den Bau eines so einzigartigen Modells mitzuerleben, aber auch die Zugehörigkeit zu einem so engagierten Team macht mir immer wieder Lust, weiter zu helfen.

In welche Aufgaben bist du beim Bau involviert?
Ich habe die Designentscheidungen unterstützt und bei der Herstellung einiger kleiner Prototypen geholfen. Und jetzt bin ich an den Wochenenden in der Werkstatt bei der physischen Montage des Modells dabei.

Du hast von Anfang an viel Energie in die Sonnenschutzfolien des JWST investiert. Welchen Herausforderungen bist du dabei begegnet?
Oh, es sind viele Herausforderungen!
Zunächst mussten wir herausfinden, wie wir die genaue Form und Grösse der Sonnenschutzfolien bestimmen können, da jede der Schichten eine sehr einzigartige und unregelmässige 3D-Form und eine leicht abweichende Grösse hat. Ausserdem gibt es kein Muster, das wir verwenden können.
Schliesslich wussten wir nicht, welche Materialien wir verwenden könnten, ob wir sie beschaffen und ob wir sie uns leisten könnten. Wir mussten herausfinden, was wir anpassen konnten, um einige machbare Optionen zu finden, die für unser Modell geeignet sind.
Eine der grössten Herausforderungen bestand darin, herauszufinden, wie wir Optionen für die Sonnenschutzfolien entwickeln können, die eine wiederholte Montage und Demontage ermöglichen, ohne die Vorteile einer Umgebung in der Schwerelosigkeit oder das gleiche Budget für Motoren und Feinmechanik wie beim echten JWST zu haben!

Es gibt ja keine Baupläne oder Bauanleitungen zum JWST. Ausserdem muss beim Bau darauf geachtet werden, dass das Modell nachher einfach auf- und Abgebaut werden kann. Wie findet ihr die richtigen Lösungen?
Es ist eine Mischung aus Brainstorming, Prototyping, Ausprobieren, dem Versuch, mehrere Schritte vorauszudenken, und zwangsläufig nach dem Prinzip «Trial and Error» beim Testen dessen, was wir bisher konstruiert haben.

Oft treffen sich mehrere Volunteers – also keine Modellbauprofis –, um am Modell zu arbeiten. Wie gestaltet sich die Arbeit?
Mit Guido, der uns die Vision des Gesamtmodells vorgibt, und Mark, unserem Hauptkonstrukteur, der seine Brillanz in die CAD-Planung des Modells einbringt, die er für uns entwickelt hat, und zusätzlichen freiwilligen Helfern an Deck setzen wir jedes Wochenende die Aufgaben zusammen, die wir bewältigen können, um den Bau Stück für Stück voranzutreiben.

Auf welchen Moment im Projekt freust du dich am meisten?
Es gibt nicht nur einen Moment, sondern es sind die Prozesse und alle Herausforderungen, die wir bewältigen mussten, um den Bau voranzutreiben, die mir Spass machen. Obwohl ich mich darauf freue, unser Modell in Zukunft auszustellen, interessiert mich vor allem der Weg dorthin, und ich freue mich darauf, darüber zu reflektieren.

Lesen Sie auch das Interview mit Marc Erismann.

 

 

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