Universität Bern war mit Experiment an Skylab beteiligt

Auch die Schweiz hatte ein Experiment auf der Raumstation Skylab, das sogenannte Magnetospheric Particle Composition Experiment. Entwickelt und ausgewertet haben es Prof. Johannes Geiss von der Universität Bern und NASA-Astronaut Don Lind.


Don Lind und Johannes Geiss. (NASA/G. Schwarz)

Dieses Folienexperiment war dem Solar Wind Composition Experiment, das während den Apollo-Missionen auf dem Mond aufgestellt worden war, sehr ähnlich. Die Folien wurden auf einer externen Traverse der Skylab-Struktur beim Apollo Telescope Mount (ATM), dem Sonnen-Observatorium von Skylab, montiert (siehe Bild; Quelle: Universität Bern). Die Folien waren in der Lage, Partikel einzufangen, die sich aus nahezu jeder Richtung nähern. In festgelegten Zeitintervallen entfernten die Astronauten die äusseren Kollektoren und enthüllten die inneren. Auf diese Weise entstand eine Zeitreihe von Sammlungen.


Die Berner Folie auf der Skylab-Traverse (Bild: NASA)

Nachdem die metallischen Folien für die geplante Zeit Partikel gesammelt hatten, wurden sie zur Analyse in einem hochempfindlichen Massenspektrometer an der Universität Bern zurück zur Erde gebracht. Insbesondere die eingeschlossenen Edelgase – Helium, Neon und Argon – wurden sorgfältig gemessen, da die relativen Häufigkeiten ihrer verschiedenen Isotope empfindliche Indikatoren für die Herkunft der Partikel sind.

Die Ergebnisse des Experiments zeigten beispielsweise, dass die Mehrheit der Heliumatome, die mit Energien von mehr als 3 Elektronenvolt auf Skylab treffen, durch den Sonnenwind zur Erde transportiert und in der Magnetosphäre beschleunigt werden. Ebenfalls wiesen Geiss und Lind mit ihren Messungen an Neon erstmals die Isotopenfraktionierung in der oberen Atmosphäre nach.

Eine der originalen Skylab-Folien wird am Donnerstag, 15. November 2018, anlässlich der exklusiven Schweizer Vorpremiere des Dokumentarfilms „Searching for Skylab“ im KOSMOS Zürich erstmals öffentlich gezeigt.

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