«Wenn alles gut geht, wird das JWST im Spätherbst fertig sein»

Am 25. Dezember 2021 startete das James Webb Space Teleskop (JWST) ins All. Das neue Weltraumteleskop bildet auch die Vorlage zu einem wichtigen Projekt des Swiss Space Museums: dem Bau eines Grossmodells im Massstab 1:4. Die Konstruktion läuft auf Hochtouren. Das Swiss Space Museum sucht nach weiteren Freiwilligen, die mithelfen.

 

Mit seinem Hauptspiegel von 6,5 Metern Durchmesser beobachtet das JWST das Universum im Infrarot-Spektrum und gewährt uns somit einen vollkommen neuen Einblick in die Anfänge des Kosmos. Und dieser Einblick hat bereits Sensationelles hervorgebracht – die ersten Bilder, die mit dem Webb aufgenommen worden sind, übertreffen alle Erwartungen.

Für das Swiss Space Museum war schon vor dem Start klar, dass dieses Teleskop eine Klasse für sich sein würde. Aus diesem Grund hat Guido Schwarz, Leiter des Swiss Space Museums, schon im Lauf des vergangenen Jahres die Idee konkretisiert, ein Modell des JWST zu bauen. Schnell war auch klar, dass es ein grosses sein müsste. Konkret: im Massstab 1:4, also mehr als 5 Meter lang und höher als 3 Meter.

Das Kernteam war schnell geformt: Marc Erismann sollte die Konstruktion leiten. Zudem engagierten sich Miki Adderley und Oliver Bichsel von Beginn an. Ausserdem fanden sich mehrere Institutionen und Firmen, die das Projekt mit finanziellen Mitteln, Material und Infrastruktur unterstützen (siehe unten). Dass das Swiss Space Museum dieses Projekt mit den begrenzten Mitteln realisieren kann, ist den Freiwilligen zu verdanken, die beim Bau mithelfen.

In der Projetphase zeigte es sich schnell, dass es bei der Materialbeschaffung Verzögerungen aufgrund von Lieferengpässen kommen könnte. So unter anderem bei der Konstruktion des Sonnenschutzes des JWST. «Nach diversen Abklärungen, Bemusterung und Prototypen, entschieden wir uns für Folien aus dem Lebensmittelbereich und für hochfeste Leinen aus der Gleitschirmtechnik», sagt Oliver Bichsel vom Projektteam.

Die Aufregung war denn auch gross, als sich das Team Anfang Juni endlich zum ersten Mal in Oberwangen (BE) in der Werkhalle der Firma Gilgen Logistics AG traf, um mit dem Zusammenbau zu beginnen. «Mit Guido, der uns die Vision vorgibt, und Mark, unserem Hauptkonstrukteur, der seine Brillanz in die CAD-Planung des Modells einbringt, und mit weiteren freiwilligen Helfern an Deck sind wir jedes Wochenende daran, den Bau Stück für Stück voranzutreiben», sagt Miki Adderley. «Die Herausforderungen, die wir dabei bewältigen müssen, machen Spass.»

Oliver Bichsel schliesst sich Miki Adderleys Meinung an: «Die Arbeit mit allen Beteiligten macht sehr viel Spass! Zum Teil müssen wir Probleme ad-hoc lösen, aber mit diesem tollen Team gelingt uns das immer wieder. Selbst die Lieferanten der Materialien sind begeistert, wenn sie von dem Projekt erfahren.»

Seit dem Baustart wächst das JWST-Modell von einem abstrakten Konstrukt langsam aber sicher zu einem Abbild des Originals. Vor allem Marc Erismann ist gefragt, wenn es um das Aussehen geht. Er musste sich von Beginn an den Herausforderungen der Konstruktion stellen. «Die Grundformen des Teleskops sehen auf den ersten Blick simpel aus, sind sie aber nicht», sagt Erismann. «Es gibt kaum 90°-Winkel. Auch der Unterbau des Hauptspiegels ist recht komplex.»

«Wenn alles gut geht, dann werden wir im Spätherbst mit dem Modell soweit fertig sein, dass es ausgestellt werden kann», erklärt Guido Schwarz. «Allerdings hängt dies nach wie vor von verschiedenen Fakoren ab.» So spielen nach wie vor Materiallieferungen eine wesentliche Rolle. Aber auch die Beteiligung von Freiwilligen sei eine wichtige Komponente, so Schwarz. Das Swiss Space Museum ist denn auch stetig auf der Suche nach weiteren Space-Fans, die am JWST mitarbeiten wollen. Dabei stehe die Erfahrung mit solchen Projekten nicht im Vordergrund. «Uns ist es wichtig, dass die Freiwilligen voll dabei sind und anpacken möchten.»

Weitere Bilder und Videos zum Bau des JWST-Grossmodells sind zu finden in unserem Flickr-Album.

Lesen Sie die Interviews mit Miki Adderley und Marc Erismann.

 

Mitmachen? Wir suchen Freiwillige!

Interessiert an einer Mitarbeit in diesem spannenden Projekt? Wir freuen uns über eine Nachricht per Email an info [at] swissspacemuseum.ch mit euren Kontaktangaben inkl. Name, Adresse, Mobilnummer und Email. An dieser Stelle danken wir unseren bisherigen Volunteers Miki Adderley, Oliver Bichsel, Lukas Buser, Edwin Divall, Marc Erismann, Martina Nasca und Veronica Tommasini für ihre bisher geleistete Arbeit ganz herzlich und freuen uns auf weitere gemeinsame Werktage!

 

Herzlichen Dank für die Unterstützung!

Die Realisation des Projekts wäre nicht möglich ohne namhafte Unterstützung der folgenden Partner:

 

 

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